Die 6 Grundprobleme unserer Zeit, die ich für entscheidend halte, sind die folgenden:

• Zu wenig Menschen haben zu viel Geld. Z.B. die 60 reichsten haben so viel, wie die ärmste 3,5 MILLIARDEN! (und 0,1% der Weltbevölkerung teilt 80% des Weltvermögens!)

• Die Main-Stream Medien haben enorme Einflussmacht.

• Fast jeder ist es egal, wie es den anderen geht.

• Wir wollen immer mehr und wachsen unglaublich schnell (weltweit gesehen).

• Wir haben Angst vor dem Tod und vergessen (daher) zu leben.

• Wenn die anderen nicht mit uns einverstanden sind, dann sind sie einfach blöd (oder Rechtsextreme, oder Anarchisten, oder was weiß ich) und die Diskussion endet da.

Für zentrales Problem halte ich allerdings die Ohnmacht bzw. die Gleichgültigkeit der Bevölkerung, also – vielleicht – Deine. Es ist nicht ausreichend, Mitleid zu fühlen, wir sollen auch etwas unternehmen. Egal ob du dich ohnmächtig oder gleichgültig fühlst. DU kannst ja auch (noch...) protestieren. Was du machst ist allerdings letztendlich Deine Entscheidung und sie muss respektiert werden...

Jeden Tag und für 120 Tage werde ich auf der Straße protestieren, für Sachen, die ich für wichtig halte. Wer weiß, vielleicht schafft es doch jemand, auch zu protestieren, schauen wir mal. Gleichzeitig widme ich mich der Meditation und übe eine Art „Fasten-Streik“. Du kannst auch was ähnliches machen, allein oder mit Freundinnen. Du brauchst keinen "Führer". Ich hoffe allerdings, dass wir in den 6 Grundproblemen einverstanden sind.

DER GRÖSSTE SCHADEN ENTSTEHT DURCH DIE SCHWEIGENDE MEHRHEIT, DIE NUR ÜBERLEBEN WILL, SICH FÜGT UND ALLES MITMACHT.

SOPHIE SCHOLL

(Kämpferin gegen das Nazi-Regime)

(Auch wenn das nach Moralisierung klingt: das ist doch nur eine Feststellung. SELBSTVERSTÄNDLICH bist du frei zu entscheiden und eben muss deine Entscheidung akzeptiert und respektiert werden)

Liebe und Grüße Georg

Mein Thema heute ist Folter. Folter findet in etwa 140 Staaten der Welt statt (etwa 75%). Ich will hier auch auf die IRRATIONALITÄT des Folterns aufmerksam machen, wenn es „benutzt“ wird, um eine Aussage zu erzwingen. Jede Person, die gefoltert wird, wird irgendwann sagen, das, was von ihr verlangt wird. Unter solchen Umständen könnte ich auch sagen, dass Kühe fliegen. Sie fliegen in der Tat aber doch nicht. Also, wozu das Ganze? Um Gehorsam zu erzwingen? Was soll das bringen?

Mein Thema heute ist Konsum. Ja, ich weiß, das ist absolut notwendig, ca. jedes Jahr ein neues Handy zu kaufen. Ja, ich weiß es auch, das ist dir so egal, ob Menschen deshalb sterben, dass du nichts davon wissen willst. Dann Bravo! Du brauchst nichts mehr lesen. Wenn doch, dann informiere dich, woher die Rohstoffe kommen und wie viele Leute dort sterben, unter welchen Bedingungen sie arbeiten und ob ihr Einkommen nicht mal fürs Überleben ausreicht. Stichwort: Kongo

Mein Thema heute ist freier Journalismus. Der möglicherweise nicht gerade existiert. Wie viele Journalisten in Lateinamerika werden ermordet wegen dessen, was sie veröffentlichen? Kann es sein, dass in unseren Länder Mord (-Bedrohung) nicht mehr notwendig ist, weil es ausreicht, die Journalisten mit Jobverlust zu bedrohen? Oder dass nicht mal das notwendig ist, weil zu wenige das offizielle Narrativ hinterfragen? Und was ist mit Julian Assange? Hat er Glück gehabt, nicht ermordet und weiter gefoltert zu werden? Und wie so kann ein Parteichef bloß so sagen, dass wenn er die Zeitungen kauft (zack-zack), kann er das Volk führen? Wieso ist das überhaupt möglich?

Mein Thema heute ist der Preis von Bio-Produkten. Die Produktion unserer Nahrung gelangt immer mehr in den Händen von wenigen großen Agrar-Unternehmen. Dabei werden in der konventionellen Anbau Pestizide benutzt, die unseren Boden verseuchen. Anstatt dass diejenige bezahlen, die dieses Unheil verursachen, müssen die Konsumenten durch den Bio-Siegel mehr Geld bezahlen, wenn sie ein gesundes natürliches Produkt kaufen. Sollte vielleicht dann von nun an nicht der Dieb ins Gefängnis, sondern das Opfer des Diebstahls, nicht der Betrüger, sondern der Betrogene? Logisch... Bio-Produkte sind schlicht und einfach kein Luxus. Sie sollten die Regel sein.

Mein Thema heute ist die Kontrolle unserer Ernährungsketten. Kaum zu glauben, aber in jedem westlichen Staat sind wir von jeweils höchstens vier Unternehmen abhängig. Ehrlich gesagt, fühle ich mich als Konsument nicht gerade wohl. Die Produzenten eben auch nicht.

Mein Thema heute ist die Drogenpolitik. Wohin hat der "Krieg gegen die Drogen", geführt? Ich weiß nicht, ob die Drogen-Kartells selbst regieren. Ich weiß nur, dass wenn z.B. ca. vor einem Jahr der Staat in Mexiko ein Drogen-Boss verhaftet hat, hat sein Klan angefangen, die Bürger einfach zu ermorden. Boss wurde freigelassen. Der Konsum von Drogen hat sich seit Beginn des angeblichen Krieges nicht nur nicht reduziert, sondern sogar vergrößert. Diese Politik ist nicht nur erfolglos, sie ist gefährlich. Wir können uns letztendlich an anderen Modellen orientieren, wie z.B. in Holland...

Für mehr Informationen über die Erfolglosigkeit dieser Strategie, besuche beispielsweise diesen Artikel von Guardian.

https://www.theguardian.com/uk/2005/jul/05/drugsandalcohol.freedomofinformation

Dass ich Guardian hier vorschlage, bedeutet allerdings nicht unbedingt, dass ich die Zeitung für fehlerlos oder empfehlenswert halte, da kann jede*r seine Meinung haben….

Mein Thema heute ist Palästina. Ich will hier zwei Punkte beleuchten. Erstens: Der israelische Staat und jüdischen Organisationen auf der Welt verlangen, dass jeglicher Vergleich zwischen Nazis und israelischem Staat verboten wird. Zur Erinnerung: Die Vernichtung von Völkern (Juden, Romas…) & politischen Gegnern zu bürokratisieren war nicht das Einzige, was die Nazis gemacht haben. Sie haben z.B. auch ganze Dörfer in besetzten Ländern zerstört, wenn Nazi-Offiziere vom Widerstand getötet wurden. Die Frage ist nicht die Gaskammern, sondern wie die Nazis angefangen haben und wie das Ganze sich entwickelt hat. In einem Vergleich müssen wir nicht unausweichlich nur an ein Merkmal denken... Eines muss hier noch klar sein: es geht hier nicht um die Frage, ob der Vergleich angemessen ist. Es geht darum, ob wir den Vergleich überhaupt erlauben dürfen. Wenn wir das nicht dürfen, dann können wir ihn auch dann nicht benutzen, wenn der israelische Staat sogar Völker im Gaskammer vernichtet... Zweitens: Mensch A versucht Mensch B zu würgen. Mensch B verpasst dann dem Mensch A zwei Ohrfeige. Mensch A beschwert sich für den ungerechten Angriff des Menschen B. Ist ein Vergleich zwischen dieser Situation und „The Situation“ in Palästina denkbar?

Hier ein Bericht der Organisation Human Rights Watch.

https://www.hrw.org/report/2021/04/27/threshold-crossed/israeli-authorities-and-crimes-apartheid-and-persecution

Dass ich Human Rights Watch hier vorschlage, bedeutet allerdings nicht unbedingt, dass ich die Organisation für fehlerlos oder empfehlenswert halte, da kann jede*r seine Meinung haben….

Mein Thema heute ist die Gewinne der Großkonzerne. Nehmen wir als Beispiel einen Staat mit 10 Millionen Bevölkerung und etwa 0,2 Liter Durchschnittsmilchkonsum pro Tag. Wenn die Eigentümer nur noch 1¢ pro Liter gewinnen, macht es 20000€ Gewinn am Tag. Allein aus der Milch. Was haben die Eigentümer für eine Arbeit geleistet, um so viel Geld zu „verdienen“? Sind wir so stark an leichtem Gewinn gewöhnt, dass wir so was akzeptieren? Und was bedeutet das für die kleineren Unternehmen? Welche Alternativen gibt es? Direkter Einkauf? Konsumenten, Transport-Arbeiter Kleinunternehmer & Konsumenten Vereine? Oder brauchen wir doch einen „starken Führer“ und können wir uns gar nicht miteinander verständigen?

Mein Thema heute ist unsere Diskussionskultur. Meine Ansicht: In unseren Schulen lernen wir zwei Sachen: (Fremd-)Disziplin und Konkurrenz. Bei den Diskussionen geht es uns darum, unsere Meinung, oder die Meinung der Person, die wir als „richtige“ schätzen, durchzusetzen. Das führt auch in der Gesellschaft dazu, dass Personen anderer Meinung in eine „Schublade“ eingeordnet werden, ohne weitere Diskussion. Ist das sachliche Hinterfragen, die Grundaufgabe des wissenschaftlichen Denkens und der Demokratie, großteils Vergangenheit? Darf man heute noch sachlich hinterfragen oder haben wir alles den „starken Führern“ und den „Experten“ abgegeben?

Mein Thema heute ist die Energiewende. Wenn wir ein Tesla-Auto kaufen, tragen wir tatsächlich zur Energiewende? Reicht es aus, dass das Auto elektrisch ist? Spielt es keine Rolle, dass der Unternehmer riesige Gewinne macht und noch stärker die Politik beeinflussen kann? Kann es sein, dass so eine Person (in etwa) Folgendes getwittert hat: „Ich kann eine Diktatur errichten, wann und wo ich will“ (bezogen auf Bolivien damals); Wenn ja, in welchem Zusammenhang? Spielen unsere Konsumentscheidungen allgemein eine Rolle bei der Energiewende, wenn sie nicht von einer Grundhaltung begleitet werden, die sich auf weniger Konsum orientiert? Ist Ökologie ohne eine andere Wirtschaft überhaupt möglich?

Mein Thema heute ist unser Sauberkeitsideal. Wären wir glücklich, wenn unser Nachbarn seinen Müll in unserem Haus werfen würde? Wie viele Chemikalien werden durch unsere Aktivitäten in unseres gemeinsames Haus, die Natur, freigesetzt? Wie viel Energie verbrauchen wir auf Kosten der Natur, um uns und unseres Haus usw. sauber zu halten? Wo gelangt unser Müll? Ist der dadurch entstandene Schmutz kein Problem, allein weil er anderswo ist und wir ihn nicht mehr sehen? Wieso haben wir den Punkt erreicht, unseren eigenen Geruch nicht auszuhalten (und eben der anderen auch)? Ist unser eigener Körper ekelig? Sind wir davon überzeugt? Und können wir nicht mehr das, was wirklich zur Hygiene und Gesundheit beiträgt, schätzen, also das Abflusssystem und das trinkbare Wasser, sogar am Klo, und ähnliche Maßnahmen (Händewaschen, Müllabfuhr usw.)? Sind antibakterielle Mitteln (z.B. zum Spülen), die das bakterielle Gleichgewicht stören, am Alltag nicht sogar gefährlich)? Sind wir im Gleichgewicht mit der Natur?

Mein Thema heute ist Schminken. Fast 100% der Frauen in der westlichen Welt schminken sich. Eine Meinung dagegen zu äußern ist daher so schwer, wie eine Meinung gegen Google zu äußern (fast 100% des Marktes). Keine Diktatur könnte sich nicht mal in ihren Träumen so was wünschen. Kann es sein, dass Schminken mit dem Selbstbewusstsein der Personen zu tun hat? Was würde es dann bedeuten? Warum sollen sich fast ausschließlich Frauen schminken? Was ist das für Männer Entsprechende? Was bedeutet Schminken in Bezug auf Konformismus? Warum sollte eine Frau ein anderes Gesicht zeigen? Wie viel Geld ist involviert? Wird die Welt hässlicher ohne Schminken? Also ist die Frau ohne Schminken hässlich? Kann sie ihr Selbst akzeptieren, so wie sie ist?

Mein Thema heute ist Rauchverbot. Jede weiß heute, dass Rauchen gefährlich ist. Inzwischen sind allerdings Jahrzehnte vorbei, in denen die Tabakindustrie am Anfang durch vertuschen und später durch bezahlte „wissenschaftliche“ Artikel und Lobbyismus diese Tatsache verschwieg. Ist ein Verbot die richtige Lösung? Ist es nicht so, dass das Alkohol-Verbot in USA (ca. 1920) zur Mafia-Verstärkung und Korruption des Staates geführt hat, ohne den Alkohol-Konsum zu reduzieren? Stimmt das nicht genauso auch mit dem „Krieg gegen Drogen“? Ist es wirklich eine gute Idee, den Handel solcher Substanzen gewinnorientierten Organisationen zu überlassen, legal, illegal, egal? Hat nicht u.a. Johnson & Johnson, die gleiche Firma, die bei der Korruption von Staaten teilgenommen hat, eine Strafe von mehr als 20 Mrd. zahlen müssen, wegen Handels von Opioiden, die den Tod von Hunderte Tausende Menschen verursacht hat? Und ist es nicht so, dass schon in zwei Staaten (Kalifornien und Schweden) eine gut geplante Kampagne gegen Rauchen unglaublich gute Ergebnisse hatte?

Mein Thema heute ist Fair Trade. Vielen ist es egal, ob jemand (auch ein Kind) bei der Produktion von Bananen, Kaffee, Kakao, T-Shirts, Handy, Elektronik... bis zum Tode ausgebeutet wird,. Dagegen hat sich die Fair-Trade Bewegung entwickelt. Sind alle Produkte, die mit einem Fair-Trade Siegel bezeichnet werden, auch tatsächlich Fair? Kann es sein, dass eine Firma wie Nestle, auch ein Fair-Trade Siegel bekommt, wenn z.B. doch mehr als 95% ihre Kakao Produkte durch knallharte (auch Kinder-) Ausbeutung entstehen? Kann es sein, dass dies dazu führt, dass Firmen, die nur Fair handeln durch Konkurrenz ihre Existenz verlieren? Ist vielleicht die Möglichkeit einer direkten Verbindung zu Produzent die beste Lösung? Welche Rolle spielen z.B. Foodcoops und die Zapatistische Bewegung?

Mein Thema heute ist Demokratie. Ob sie heutzutage überhaupt möglich ist? Nehmen wir das Beispiel von Indonesien und das „Genozid“ 1965-66. Eigentlich ein Mord von politischen Gegnern. Unter anderen auch der je größten feministischen Bewegung der Welt (GERWANI). 500000 oder mehr als 1 Million Ermordungen (1% des Volkes). So bald jemand für das System gefährlich wird, kommt der Mord. Kann es sein, dass in der westliche Welt so was nicht mal notwendig ist, weil die Menschen durch die Medien und andere Mittel nicht mal auf die Idee kommen, Widerstand zu leisten?

Mein Thema heute ist der Käse. Es gibt Wissenschaftler, die besagen, dass bei bestimmten Käsesorten Löcher durch einen natürlichen Prozess entstehen. Sie werden allerdings in den Medien als Verschwörungstheoretiker diffamiert. Zumindest werden sie nicht mit Kugeln durchlöchert, wie Menschen gerade in Myanmar und auch nicht verbrannt, nach dem berühmten Spruch von Freud (Bücherverbrennung). Aber diese Themen sind ja unwichtig. Und wenn die Medien besagen, dass Käsesorten mir Löchern verboten werden müssen, dann ist es ja so. Die Aufmerksamkeit muss auf so ein wichtiges Thema konzentriert sein. Ob gleichzeitig nach dem Land, der Nahrung jetzt auch das Wasser in der Börse gespielt wird (Chicago) ist zweitrangig. Das Triviale ist das Wichtigste (Buddha).

Mein Thema heute ist das Patriarchat. In manchen Kreisen ein Schimpfwort. Das Wort besteht aus „Πατηρ“, also „Vater“, und „αρχη“, also „Führung“. Ist es ein Problem, Vater zu sein und dein Kind zu führen? Oder hängt das vom Zusammenhang ab? Gilt das nicht genauso für Mütter? Oder sind Frauen fehlerlos, etwa wie der Papst, und wenn sie führen würden, egal wie, wäre alles heil? Liegt das Problem vielleicht doch an der Art der Führung und nicht am Geschlecht? Kann es sein, dass das, was durch das Wort angesprochen wird, nämlich Ausbeutung und Unterdrückung, bekämpft werden soll und dass die Wortauswahl doch vom Hauptproblem ablenkt? Tatsächlich ist das geschichtlich (und immer noch) doch so, dass in Gesellschaften vor allem Frauen von Männer unterdrückt werden...

Mein Thema heute ist Parteipolitik. Ob das überhaupt „Politik“ im Sinne einer Demokratie ist? Kann die sogenannte „Parteidisziplin“ ein Demokratiemerkmal sein? Welche Merkmale wären dann für Parteien in einer repräsentativen Demokratie geeignet? Wie kann man Lobbyismus bekämpfen? Stellen wir uns auch eine Homo-Partei vor, die für das Recht des Homo-Heiratens im eigenen Land kämpft, während in anderen Staaten Homosexuelle ermordet werden. Ist das der Sinn der Demokratie, nur für die eigene Rechte zu kämpfen? Wo liegt dann die Solidarität und wo der notwendige Dialog?

Mein Thema heute ist geplante Obsoleszenz. Warum muss der Akku des Handys schon nach einem Jahr kaputt sein? Bis vor 3 Jahren wurde Apple deshalb ganz stark kritisiert, jetzt machen das alle Hersteller… Aber auch wenn der Akku nicht kaputt ist, müssen wir doch nach einem Jahr ein neues Handy kaufen. Das ist ja „in“, „cool“, da gibt es ja 5G, wie werden wir ohne leben? (Apropos, hast du irgendeine Ahnung, wie viel Energie 5G verbraucht und was das fürs gesamte Stromnetz bedeuten kann? Stichwort: Black-Out) Wie haben die Menschen bis vor 30 Jahren es geschafft, überhaupt ohne Handy zu leben? Ein Wunder! Bald werden wir ja auch nicht mehr atmen können ohne Handy (und Maske, versteht sich). Wenn das Wasser schon in der Börse ist (Chicago), warum nicht auch die Luft?

Mein Thema heute ist Sex, Geld und Macht. Ist eine freie und gleichberechtigte Gesellschaft überhaupt möglich, wenn wir in unseren intimsten Beziehungen uns so benehmen, als ob wir Recht haben, die andere Person zu bestimmen? Ja, ich meine freie Liebe… Warum wollen wir viel Geld ansammeln? Kann das u.A. an unsere Unsicherheit liegen? Schaffen wir aber dann dadurch diese zu überwinden? Ist Macht das Böse? Ist z.B. die Beziehung von Eltern zu ihrer Kindern nicht sowieso eine Machtbeziehung? Ist dann vielleicht doch nicht die entscheidende Frage, WIE wir unsere Macht benutzen, nämlich um die anderen zu kontrollieren, zu ausbeuten und unsere eigene Bedürfnisse zu erfüllen oder um die anderen zu helfen, unabhängig und moralisch zu werden? Was ist die Verbindung zwischen Sex, Geld und Macht in unseren Gesellschaften und wozu führt sie? Ist die Beziehung der Geschlechter nicht entscheidend in dieser Frage und konnte diese doch aufhören, ein ewiger Kampf auf Macht über (und nicht für) die anderen zu sein? Können wir lieben (Fransiskus von Asissi)?

Mein Thema heute ist die Haarfarbe. Ein schwieriges Thema, besonders für Frauen. Wie kann ich die für mich richtige Farbe finden? Soll ich mich stundenlang die entsprechenden Zeitschriften recherchieren? Oder soll ich einfach meiner Friseurin vertrauen? Sie liest sowieso die gleichen Zeitschriften. Und wenn ich zu den Frauen gehöre, die das „Pech“ gehabt haben, „Krause Haare“ zu haben? Oft werden sie nicht mal angestellt, wenn sie die Haare nicht glätten. Und wenn ich ein Kopftuch tragen muss oder will? Wie kann ich das richtige wählen? Was besagt die Tradition darüber und was die Mode? Was von den beiden muss ich befolgen? Hmm, es sieht so aus, dass sogar eine so einfache Frage, doch soziologische und politische Fragen dazu aufwirft! Ich will nur das Richtige tun!

Mein Thema heute ist die Gewaltenteilung. Gibt es sie, wenn eine Regierung im Parlament über eine absolute Mehrheit verfügt und noch dazu Parteidisziplin verlangt wird? Und noch dazu, gibt es sie, wenn 9 von 14 Mitglieder des Verfassungsgerichtshofs der ÖVP oder FPÖ affin sind? Letzteres kann man allerdings nur in solchen Blätter wir der Kurier lesen, also das sollte ja nicht gelten… Kann es Gewaltenteilung geben, wenn bis vor wenigen Jahren offiziell (und seitdem nun inoffiziell) ein Proporzsystem galt (bzw. gilt)? Kann ein Parteisystem, so wie es ist, die Demokratie repräsentieren oder kann es nur die Korruption für alle einführen? Aber was sag ich da, der Blöde… Korruption ist ja in unserem Staat und unserer Zeit unmöglich…

Mein Thema heute ist der Militärputsch in Myanmar. Ja, wo ist Myanmar, könnte sich jemand fragen. Ein Staat in Südostasien. Und warum sollte mich ein Militärputsch in diesem abgefahrenen Ort angehen? Ja, eben, sollte nicht, oder? Wir wohnen ja in einem demokratischen Staat. Warum sollte es uns interessieren, dass in Myanmar eine Partei mit 80% der Stimmen gewählt wurde und dann seine Mitglieder durch das Militär verhaftet wurden (angeblich wegen Wahlbetrugs)? Warum sollte uns es interessieren, dass Myanmar bei der Energieversorgung Chinas (das uns unzählige Produkte liefert) vielleicht eine Rolle spielt? Sobald es uns gut geht, ist die Lage in anderen Staaten der globalisierten Welt irrelevant. Das ist ja Solidarität: ich soll um mich kümmern, und die anderen auch (ja, um mich!).

Mein Thema heute ist der Bauer-Protest in Indien. Nichts davon gehört? Merkwürdig. Mehr als ein Sechstel der Gesamtbevölkerung Indiens ist daran beteiligt (z.B. 250 Mio Menschen im Streik am 20 November 2020). Nicht gerade wenig. Die Proteste dauern schon mehr als 9 Monate lang. Auch nicht gerade wenig. Aber für uns hier im Land der Information ist das kaum bekannt. Ja, wie so? Wir haben ja demokratische Medien. Kann die Berichterstattung so einen Protest ignorieren? Ich meine, hätte so eine Protest nicht jeden Tag ganz oben stehen sollen? Na ja, warum denn wohl? Das ist ja nicht in EU! Warum sollte es uns angehen, dass die Regierung Indiens den gesamten Agrarsektor, wovon ca. 2/3 der Bevölkerung Indiens (und einige andere Menschen in anderen Ländern) abhängt, den Händen ganz wenigen Großkonzernen übergibt? Warum denn? Das sollte ja uns egal sein. Also kleingeschrieben.

https://en.wikipedia.org/wiki/2020–2021_Indian_farmers'_protest

Ich hab mich für den Weg der Akzeptanz entschlossen. Manche Sachen übersteigen allerdings eindeutig meine Möglichkeiten. Reinhard Döring: Leitendes Mitglied der berüchtigten „Colonia Dignidad“. Wo es allerdings um die völlige Zerstörung jeglicher Würde (Dignidad) ging. Die Verdrehung der Bedeutung der Wörter gehört ja auch zu allen totalitären Regimen (hier die Nazis). Etwa wie „<Schutz>-Staffel“ für eine der mörderischsten Militäreinheiten der Weltgeschichte. In der <Colonie> würden Kinder missbraucht (auch sexuell), Kinder & Erwachsene gefoltert, ermordet. Döring ist aus Chile (wo sich die <Colonie> befand und wo er von der Justiz wegen seiner Verbrechen verfolgt wurde) nach <demokratischen> Deutschland geflüchtet, wo er <Asyl> genoss. Zufälligerweise hat in der Vergangenheit CDU/CSU die <Colonie> gelobt (und möglicherweise finanziert). Döring wurde letzte Woche zufällig in Italien verhaftet, nach einer Passkontrolle, wo es festgestellt wurde, dass er von Interpol gesucht wurde. Ist doch egal, oder? Was sollte es dich kümmern, dass Politiker der konservativen Partei Deutschlands (mit der alle anderen kooperieren) in dieser Geschichte verwickelt sind? Ich verstehe das wirklich nicht. Was soll noch passieren, damit du endlich mal aufstehst? Auch wenn es nur um dich geht? Willst du wirklich, dass deine Kinder oder deine geliebten in so einer Welt leben? Mir wird es immer schwieriger, dem Weg der Akzeptanz zu folgen. Ich kenne aber keine andere Lösung. Ich hoffe nur, dass du auch endlich mal was tust. Eine Ausrede gibt es immer: „keine Zeit“, „wird nichts ändern“, „die haben einen Vogel“. Na gut. Was soll ich sonst sagen. Deine Entscheidung. Ich muss ja lernen, damit zu leben. Oder?

Bolivien tanzt. Und zwar zumindest 18 verschiedenen traditionellen Tanzen. Eine multinationale bunte Gemeinschaft. Um 2006 hat MAS nach Wahlen mit absoluter Mehrheit die Regierung übernommen, hat die Bodenschätze verstaatlicht und profitablen Unternehmen daraus gemacht. Merkwürdig, in einer Welt, die von internationalen Konzernen geführt wird. Noch merkwürdiger: Der Gewinn wurde für die Bevölkerung benutzt. Es gab intensive Versuche, die Korruption zu bekämpfen (nicht gerade leicht). Ein massiver Unterschied zu den angrenzenden „Drogenstaaten“, wo die DEA (USA Behörde, angeblich gegen Drogen) immer noch ihr heiliges Werk betreibt: In Bolivien gibt es kaum Toten wegen eines „Drogenkrieges“. Na, so was geht gar nicht. Der jahrelange Präsident wurde Ende 2019 nach (vielleicht tatsächlich gerechtfertigten) Protesten gestürzt. Die so zu sagen „Interim“-Regierung, die mit Hilfe des Militärs und nach massiven Bedrohungen der vorherigen Regierung an die Macht gekommen ist (warum steht in Wikipedia immer noch nicht „Putsch“?), die vom Volk gar nicht gewählt wurde, blieb ein Jahr und neben massiven Menschenrechtsverletzungen hat sie auch staatliche Unternehmen verkauft usw. Endlich gab es unter internationaler Beobachtung wieder Wahlen, wo MAS wieder mit klarer absoluter Mehrheit gewählt wurde. Na was, so was kann doch passieren. Nämlich wenn das Volk bereit ist, auf die Straßen zu gehen und seine Rechte auch mit seinem Leben zu verteidigen und wenn die Politiker bereit sind, eben dies zu machen. Luis Arce z.B., der jetzige Präsident, sagte nach der Bekanntmachung eines Mordplanes gegen ihn aus, dass er die Rechte seines Volkes verteidigen wird, egal ob er oder seine geliebten Personen sterben. Man stirbt so wie so. Es gibt allerdings zumindest zwei Möglichkeiten: entweder in Angst und als Knecht, oder halt aufrecht.